Stellungnahme Bullenstall
Der Vorstand der Dorfgemeinschaft „WIR in Oppenwehe e.V. macht sich große Sorgen hinsichtlich der Bullenstall-Pläne an der Tielger-Allee. Es ist nicht im Sinne zukunftsfähiger Landwirtschaft, wenn man auswärtigen Investoren ungehindert Stallbauten auf dem Lande ermöglicht.
Die Konkurrenzsituation um Flächen und die Immissionsproblematik wird unnötig verschärft, einheimische Landwirte und Ihre Hofnachfolger werden in Ihrer Entwicklung gehindert; das Höfesterben wird weiter angeheizt.
Nach den Plänen der Borchert-Kommission soll der Tierschutz und das Tierwohl gefördert werden. Das gelingt nur, wenn Bauernfamilien vor Ort bei der Umstellung begleitet und sinnvoll unterstützt werden. Das Auftreten ortsfremder Investoren steht dazu im völligen Widerspruch. Für sie ist in erster Linie nur der schnelle wirtschaftliche Erfolg maßgeblich. Ein weiterer strategischer Ausbau der Kapitalanlage und der gesicherte Vermögensaufbau stehen im Vordergrund. Die Interessen der Anwohner vor Ort, Ihre Wünsche für Ihre Familien, der dörfliche Zusammenhalt durch Nachbarschaften und Vereine sind überregional agierenden Investoren fremd. Wenn diese Bullenstall-Pläne gewinnbringend umgesetzt werden, werden sie beispielgebend für weitere Vorhaben dieser Art sein. Dann ist absehbar, dass sich neue Investoren Resthöfe schnappen und mehr Ställe bauen werden. Die Politik darf nicht tatenlos zusehen, dass die heimischen Landwirte zum Spielball namenloser Kapitalanleger werden. Daher ist es längst überfällig, dass Richtlinien und Gesetze zur Errichtung gewerblicher Ställe überarbeitet und korrigiert werden!