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„WIR in Oppenwehe“ besucht Tante Enso in Aschen

von links: Petra Lüker, Jörg Tielbürger; Dirk Priesmeier, Corinna Vahrenkamp

Ein erster Eindruck vom Supermarkt für kleine Dörfer

Ein Team von „Wir in Oppenwehe“ besuchte letzten Sonntag eine Filiale von „Tante Enso“ in Aschen bei Diepholz, um sich ein Bild vom Konzept eines modernen Tante-Emma-Ladens zu machen.
Der Supermarkt versorgt den ländlich gelegenen Ort rund um die Uhr. Er ist 24 Stunden geöffnet, jedoch nicht immer mit Personal besetzt. Ohne Kassierer scannt der Kunde seine Waren selbst und bezahlt bargeldlos.

Wie funktioniert das?

Das erklärt uns Timo Zargus, in dessen Immobilie sich der Supermarkt befindet.
Jeder Kunde erhält eine auf ihn ausgestellte Tante-Enso-Karte. Mit der Kundenkarte lässt sich die Tür zum Markt öffnen. Außerdem wird damit der Einkauf bezahlt.

Klingt alles ganz einfach, oder?

Wir lassen uns das zeigen. Die „Tante Enso“-Karte unseres Gastgebers öffnet die Tür.
Auf den ersten Blick ist alles so, wie wir es von einem Supermarkt erwartet hätten. Es ist hell, freundlich und die Regale laden zum Stöbern ein.

Es gibt supermarkttypische Eigenprodukte und bekannte Marken. Das umfangreiche Sortiment beindruckt. Ein Tante-Emma-Laden von damals hätte weniger in der Auslage.

Auffällig sind bunte Kärtchen an den Regalen, die auf Besonderheiten hinweisen.

Eine Scheune wird zum Supermarkt

Der Markt in Aschen hat eine Größe von 180 Quadratmetern, Büro und Lager kommen noch hinzu, erklärt Timo Zargus. Eine ehemalige Scheune wurde hier genutzt, nach einem umfangreichen Umbau von Grund auf, Dämmung, neue Dacheindeckung, Klinkersteine und so weiter. Brandschutzauflagen führten dazu, dass man das Holzständerwerk verkleiden musste. Deshalb wurden die Regale anders aufgestellt. Uns wäre es nicht aufgefallen. Alles wirkt perfekt.

Während wir uns umsehen, kommen Kunden in den Supermarkt. Ein junges Paar kauft Tiefkühlpizza, andere machen offenbar ihren Wocheneinkauf. Der Einkaufswagen ist gut gefüllt. Der Sonntag soll laut Timo Zargus einer der umsatzstärksten Tage der Woche sein. Wir glauben es ihm. Während er uns herumführt, kommen weitere Kunden in den Markt.

Die Kühlabteilung beeindruckt mit ihrer Größe und dem vielfältigen Angebot. Da möchte man zugreifen.

Heute ist ein sonniger Tag, der zum Grillen einlädt. Ein Erzeuger aus der Region bestückt einen Tiefkühlschrank mit Grillfleisch. Bei Enso nennt man diese Lieferanten „Lokaler Held“.
„Gestern war der Schrank noch voll“, beteuert unser Gastgeber. Wir können es uns vorstellen. Keine Industrieware. Schade, dass niemand von uns eine Einkaufskarte besitzt.

Interessant, wie viele „Lokale Helden“ es gibt: Hier Honig vom Dümmer, darunter Kaffee von einer Rösterei aus der Nähe. Die lokalen Helden begegnen uns jetzt häufiger. Man achtet darauf.

Wünsch dir was!

Der Markt ist erst vor ein paar Monaten an den Start gegangen. Eine Grundauswahl an Produkten haben die Fachleute von Tante Enso getroffen. Was ist, wenn etwas fehlt, wollen wir wissen. „Dafür gibt es eine Tafel im Eingangsbereich“, erklärt uns Timo Zargus, „Einfach dort den Wunsch hinterlassen.“ Ist etwas Gewünschtes neu im Sortiment, erkennt man es an einem Kärtchen am Regal.

Wie geht das mit der Kasse?

Der Markt in Aschen ist, außer am Mittwoch, jeden Wochentag mit Personal besetzt, manche Tage bis 18, andere nur bis 12 Uhr. Sonntags ist niemand da. Trotzdem kann man einkaufen. Unser Gastgeber erklärt die Funktionsweise des Kassensystems.

Es besteht aus einer Waage für Obst oder Gemüse, einem Scanner, Touchscreen und Bondrucker. Die Bedienung ist supereinfach: Der Strichcode auf der Ware wird mit dem Handscanner eingelesen. Das Produkt erscheint im Warenkorb. Direkt am Bildschirm lassen sich Änderungen vornehmen. Das kennt man vom Smartphone.

Was ist mit den bösen Leuten, die nur einen Teil der Ware scannen und den Rest für lau mitnehmen? Timo Zargus zeigt auf die Kameras. „Außerdem kommt man nur mit Kundenkarte in den Markt.“, teilt er uns mit, „Die Kunden kommen aus dem Dorf oder aus der Region. Da wird keiner das Vertrauen aufs Spiel setzen.“

Das ist uns aufgefallen.
  • Die Einrichtung wirkt modern, ohne aufdringlich zu sein.
  • Im Laden dudelt keine Werbemusik vor sich hin. Man kauft in Ruhe ein.
  • Es herrscht kein Überangebot. Das Risiko von abgelaufener Ware wird minimiert.
  • Vielfalt im Sortiment. Lokale Erzeuger werden mit einbezogen.
  • Man berücksichtigt Kundenwünsche. Das Angebot richtet sich nach den Kunden.
  • Alles ist übersichtlich sortiert, ohne suchen zu müssen.

Unser Fazit

Das Konzept von Tante Enso überzeugt. Dieser Supermarkt wäre auch für unser Dorf eine Bereicherung.

Wichtig: Am 7. Februar um 19 Uhr findet bei Meier’s Deele eine Bürgerversammlung zum Thema „Tante Enso“ statt. Informationen findest du hier.

Wir bedanken uns herzlichst bei Timo Zargus für die Führung durch den Supermarkt. Er hat sich am Sonntag viel Zeit für uns genommen und geduldig unsere vielen Fragen beantwortet. Liebe Grüße nach Aschen und weiterhin viel Erfolg mit eurem Supermarkt.

Impressionen

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

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